Ein Demonstrant steht vor einem brennenden Auto in Buenos Aires.

Festnahmen und Krawalle Gewalt bei Protest gegen niedrige Renten in Argentinien

Stand: 13.03.2025 09:20 Uhr

Seit Wochen protestieren ältere Menschen in Argentinien wegen niedriger Renten. Nun eskalierte die Lage in Buenos Aires. Nach Krawallen, an denen Fußballfangruppen beteiligt waren, wurden mindestens 150 Menschen festgenommen.

In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ist es zu Zusammenstößen zwischen demonstrierenden Rentnern, organisierten Fußballfans und der Polizei gekommen. Bereits seit Wochen protestieren ältere Menschen wöchentlich für höhere Renten und beklagen ihr prekäres Leben unter der Regierung des argentinischen Präsidenten Javier Milei.

Während es bei früheren Demonstrationen zu kleineren Zwischenfällen kam, bei denen Tränengas gegen ältere Menschen eingesetzt wurde, eskalierte die Situation nun. Die Polizei setzte neben Tränengas auch nicht-tödliche Munition und Wasserwerfer gegen Demonstranten ein. Die Protestierenden warfen Steine und steckten Müllcontainer und ein Polizeifahrzeug in Brand, wie die Zeitung La Nación berichtet.

Die Polizei nahm demnach etwa 150 Menschen fest. Es gebe mindestens 20 Verletzte. Ein Journalist wurde nach Medienberichten schwer verletzt.

Argentinische Polizisten verschießen Tränengas.

Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

Fußballfangruppen beteiligen sich

Auslöser der Eskalation könnte eine große Gruppe von Fußball-Ultras gewesen sein, die Fahnen schwenkten und die Rentner mit Sprechchören unterstützten. Die sogenannten Barra Bravas haben in Argentinien großen Einfluss. Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP schlossen sich Fans von Boca Juniors, River Plate und anderen argentinischen Fußballvereinen den Protesten an.

Präsident Milei hat dem südamerikanischen Land einen harten Sparkurs verordnet. Die Rentnerinnen und Rentner gehören zu den größten Verlierern, da ihre Bezüge kaum angehoben werden, während die Lebenshaltungskosten wegen der Inflation immer weiter steigen. Vor allem die Preise für Medikamente waren zuletzt stark angestiegen.

Ina Rottscheidt, ARD Rio de Janeiro, tagesschau, 13.03.2025 06:33 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 13. März 2025 um 06:00 Uhr.