Aufnahme des Eisbergs A23a

Tierparadies wohl gerettet Weltweit größter Eisberg läuft auf Grund

Stand: 04.03.2025 16:22 Uhr

Er ist so groß wie Mallorca und drohte, ein Tierparadies zu gefährden: Doch nun ist der weltweit größte Eisberg auf Grund gelaufen. Forschende hoffen, dass sich die Eismassen nicht wieder in Bewegung setzen.

Der größte Eisberg der Welt ist offenbar in der Antarktis auf Grund gelaufen - gut 70 Kilometer vor einer abgelegenen Insel, die als Tierparadies gilt. Dies gab die britische Forschungsorganisation British Antarctic Survey (BAS) bekannt.

Damit könnten ein Zusammenstoß des kolossalen Eisberges, der in etwa die Größe von Mallorca hat, mit der Insel Südgeorgien und die daraus resultierenden negativen Folgen für die Tierwelt womöglich vermieden sein.

Angst um ökologisch wertvollen Tierbestand

Der Eisberg A23a ist Schätzungen zufolge rund 3.360 Quadratkilometer groß und wiegt fast eine Billion Tonnen. Er driftet seit dem Jahr 2020 Richtung Norden. Sein Kurs ließ Befürchtungen aufkommen, dass er mit der Insel Südgeorgien kollidiert, die für ihr reichhaltiges Tierleben bekannt ist.

Im Falle eines Zusammenstoßes oder eines Auflaufens des Eisberges in unmittelbarer Nähe der Insel sorgten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem um die Möglichkeit von Pinguinen, Robben und anderen Tieren, ihren Nachwuchs zu ernähren.

Der Eisberg könnte möglicherweise "den Weg zu den Nahrungsstellen unterbrechen und die erwachsenen Tiere dazu zwingen, mehr Energie für die Fortbewegung aufzuwenden", erklärte die Forschungsorganisation. "Dies wiederum könnte die Menge an Futter, die zu den Jungtieren und Küken auf der Insel kommt, verringern und so die Sterblichkeit erhöhen."

Bereits 1986 abgebrochen

Nun steckt der Eisberg den Angaben zufolge jedoch seit dem 1. März offenbar 73 Kilometer von der Insel entfernt fest. "Wenn der Eisberg auf dem Boden bleibt, erwarten wir keine nennenswerten Auswirkungen auf die lokale Tierwelt", sagte der Experte Andrew Meijers.

Die europäische Weltraumagentur ESA hatte im Dezember unter Berufung auf Satellitenbilder mitgeteilt, dass sich der derzeit größte Eisberg vergleichsweise schnell von antarktischen Gewässern wegbewegt.

Der Eisberg sei bereits 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen, habe aber lange auf dem Meeresboden festgehangen. Bis zum Jahr 2020 habe er sich zwar gelöst, erst jetzt aber bewege er sich angetrieben durch Winde und Strömungen.