Schildkröten werden für den Transport in Kisten gepackt.

Menschenaffen, Schildkröten, Raubkatzen Interpol deckt weltweiten Wildtier-Schmuggel auf

Stand: 04.02.2025 17:11 Uhr

Sie werden als Luxus-Haustiere gehalten. Oder für vermeintliche Medizin getötet. Nun wurden bei einem Großeinsatz knapp 20.000 Wildtiere vor Schmugglern gerettet - und Hunderte Verdächtige festgenommen.

Bei einem internationalen Großeinsatz gegen den illegalen Handel mit Wildtieren sind knapp 20.000 lebende Tiere beschlagnahmt worden - darunter 18 Raubkatzen, 33 Menschenaffen, mehr als 12.000 Vögel und 5.000 Schildkröten. Auch Hunderttausende Teile oder Produkte von geschützten Tieren und Pflanzen wurden dabei beschlagnahmt, teilte die internationale Polizeiorganisation Interpol mit.

Im Rahmen der Operation mit dem Namen "Thunder" seien weltweit 365 Verdächtige festgenommen worden, so Interpol in einem Statement. Auch sechs internationale Netzwerke, die im Verdacht stehen, illegal mit geschützten Tieren und Pflanzen zu handeln sowie mehr als 100 ebenfalls in den Handel verwickelte Unternehmen wurden identifiziert, hieß es weiter.

Tiere sollen wieder freigelassen werden

Von den beschlagnahmten Tiere wurden DNA-Proben genommen, die für die juristischen Verfahren notwendig seien, teilte Interpol mit. Sie seien in Schutzzentren gekommen. Wenn sie gesund seien, würden sie wieder in ihre Heimat gebracht und freigelassen. 

Die Operation "Thunder" hatte bereits im vergangenen November und Dezember stattgefunden. An dem mehrwöchigen Großeinsatz beteiligte sich nach Angaben von Interpol eine Rekordzahl von 138 Ländern, so viele wie seit dem ersten dieser Einsätze im Jahr 2017 nicht mehr. Die koordinierten Einsätze werden einmal jährlich von Interpol, der Weltzollorganisation und dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) organisiert.

Als Luxus-Haustiere gehalten

Illegal gehandelte Tiere würden als Luxus-Haustiere gehalten oder auch wegen ihrer angeblich medizinischen Wirkung verzehrt, erklärte Interpol. Die kriminellen Netzwerke "beuteten die Natur aus, um die menschliche Gier zu füttern", betonte Interpol-Generalsekretär Valdecy Urquiza. Die Folgen seien enorm: "Dies führt zu einem Verlust der Biodiversität, zerstört Gemeinschaften, trägt zum Klimawandel bei und schürt Konflikte und Instabilität."