Krieg gegen die Ukraine Mehr als 50 Tote durch Angriff in Region Charkiw
In der ukrainischen Region Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden mehr als 50 Menschen durch russischen Raketenbeschuss getötet worden. Viele Bewohner sollen sich zu einer Trauerfeier versammelt haben, als sich der Angriff ereignete.
Im Osten der Ukraine sind durch einen mutmaßlichen russischen Angriff im Gebiet Charkiw mehr als 50 Menschen getötet worden. Das teilten örtliche Behörden mit.
Demnach soll in den Mittagsstunden der Ort Hrosa nahe der Stadt Kupjansk Ziel des russischen Beschusses geworden sein. Das teilte der ukrainische Militärgouverneur Oleh Synehubow auf Telegram mit. Lokale Behörden sprachen von mindestens 51 Todesopfern durch den Angriff. Zuvor hatten Medien sowie der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko von mindestens 49 Getöteten gesprochen. Auch ein sechsjähriges Kind soll demnach getötet worden sein. Zudem gebe es mindestens sieben Verletzte.
Von der Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine hieß es, dass auch ein Lebensmittelgeschäft und ein Café getroffen worden seien. Innenminister Klymenko sagte im ukrainischen Fernsehen, dass sich zum Zeitpunkt des Angriffs besonders viele Menschen in dem Café aufgehalten hätten, weil dort eine Trauerfeier stattfinden sollte. In dem kleinen Ort mit gerade einmal etwa 330 Einwohnerinnen und Einwohnern sei somit fast jede Familie von den Folgen und den Verlusten durch die Attacke betroffen. Laut Klymenko sei ersten Erkenntnissen zufolge eine "Iskander"-Rakete bei dem Angriff eingesetzt worden. Von unabhängiger Seite können die Angaben nicht bestätigt werden.
"Ein grausames russisches Verbrechen"
Präsident Selenskyj verurteilte den Angriff auf seinem Telegram-Kanal als "demonstrativ grausames russisches Verbrechen" und "vollkommen vorsätzlichen Terroranschlag". Auch er sprach von russischem Beschuss mit einer Rakete, der für die Zerstörung in Hrosa verantwortlich sei. Der russische Terror müsse gestoppt werden, forderte Selenskyj, der sich zum Zeitpunkt der Attacke im spanischen Granada aufhielt, um an einem Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft teilzunehmen. Dort forderte er erneut lang anhaltende und umfassende Unterstützung für die Ukraine und drängte auf weitere Waffenlieferungen für das Militär seines Landes.
Auch Rustem Umerow, Verteidigungsminister der Ukraine, nahm den Angriff auf Hrosa zum Anlass, nochmals auf mehr Waffen aus dem Westen zu pochen. Die Ukraine brauche mehr "Luftabwehrsysteme, um unser Land vor Terror zu schützen", schrieb er beim Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter. Ebenso verurteilte die humanitäre UN-Koordinatorin für die Ukraine, Denise Brown, die Attacke. Die Bilder aus Hrosa seien "absolut entsetzlich".
Die Region Charkiw wird seit Wochen wieder stärker umkämpft. Erst im vergangenen Herbst hatte das ukrainische Militär Erfolge aus dem Gebiet vermeldet: Die eigenen Truppen hätten die Region rund um die Stadt Kupjansk zurückerobern können und seien teils bis in das Gebiet Luhansk vorgerückt.