Konzertbesucher hebt einen Bierbecher in die Höhe

Sachsen Polizei löst Konzerte der rechtsextremen Szene auf

Stand: 16.02.2025 13:01 Uhr

Sachsen gilt neben Thüringen als Hochburg für Neonazi-Konzerte - auch wenn die Zahl der Veranstaltungen zuletzt zurückgingen. Doch am Wochenende hat die Polizei gleich zwei Rechtsrock-Konzerte verhindert.

Von MDR SACHSEN

Die Polizei hat in Sachsen zwei Konzerte der rechtsextremen Szene verhindert. Im Dresdner Stadtteil-Seidnitz war man am Samstagabend gerade dabei, eine solche Veranstaltung vorzubereiten. Laut Polizei wurden 74 Personen aus dem rechten Spektrum festgestellt und ihre Personalien kontrolliert. Die Beamten stellten ihnen Platzverweise aus. "Da einige Anwesende bedrohlich gegenüber den Polizeibeamten auftraten, werden strafrechtliche Schritte gegen sie geprüft", hieß es.

Da einige Anwesende bedrohlich gegenüber den Polizeibeamten auftraten, werden strafrechtliche Schritte gegen sie geprüft. Polizei Dresden |

Zwickau: Rechtsextreme sammeln sich in Gartensparte

Im Zwickauer Stadtteil Schedewitz betraf es am Freitagabend ein Konzert. Der Liederabend fand in einer Gartensparte statt, die Räumlichkeiten waren für eine familiäre Geburtstagsfeier angemietet worden, teilte die Polizeidirektion Zwickau mit. Man sei mit 30 Beamten im Einsatz gewesen und habe vor Ort 41 Personen aus dem rechten Spektrum festgestellt. Für ein Konzert habe keine Genehmigung vorgelegen, die Veranstaltung sei aufgelöst worden. Straftaten habe die Polizei nicht festgestellt.

Zahl der Neonazi-Konzerte ging 2024 zurück

Die Zahl der Neonazi-Konzerte in Sachsen war 2024 zurückgegangen: Das ergab unlängst eine Auswertung der monatlichen Kleinen Anfragen von Linke-Politikerin Juliane Nagel im Sächsischen Landtag. Demnach fanden im Vorjahr elf solche Veranstaltungen statt - unregelmäßig und an wechselnden Orten, meist als "Liederabende" im kleinen Rahmen deklariert. Im Jahr 2023 registrierten die Behörden 22 Neonazi-Konzerte, im Jahr zuvor 23. Die meisten Rechtsrock-Konzerte wurden 2019 mit 50 entsprechenden Veranstaltung registriert.

MDR (dpa/tomi)