Flüge zur Klimakonferenz 308 Tonnen CO2-Ausstoß durch Regierungsflüge
Es ist erst zwei Wochen her, dass sich Kanzler Scholz und Mitglieder der Bundesregierung beim Klimagipfel in Ägypten zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens bekannten. Ihr CO2-Abdruck durch An- und Abreise per Flugzeug war allerdings enorm.
Bei Hin- und Rückflügen im Zusammenhang mit der Weltklimakonferenz im ägyptischen Sharm el Sheikh haben Mitglieder der Bundesregierung sowie deren Mitarbeiter den Ausstoß von 308 Tonnen Kohlenstoffdioxid verursacht. Das geht aus einer schriftlichen Antwort des Auswärtigen Amtes auf eine Frage der ehemaligen AfD-Abgeordneten Joana Cotar hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Die Klimakonferenz fand vom 6. bis zum 18. November in dem ägyptischen Badeort statt. Wie das Auswärtige Amt mitteilte, umfasst der genannte Ausstoß alle Flüge, die im Kontext der Konferenzteilnahme der Bundesregierung angefallen sind.
Ausgleich für CO2-Emissionen
Dazu gehören den Angaben zufolge Flüge mit drei Maschinen der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums sowie An- und Abreisen von Regierungsmitgliedern und deren Mitarbeitern mit zivilen Flügen. Inbegriffen ist auch der CO2-Fußabdruck, den Weiterflüge in andere Länder verursacht haben - etwa, um die Maschinen dort zu parken. Das Außenministerium betonte, dass "für alle durch Dienstreisen der Bundesregierung verursachten CO2-Emissionen" über das Umweltbundesamt ein entsprechender Ausgleich veranlasst werde.
Als Mitglieder der Bundesregierung, die die drei eingesetzten Maschinen der Flugbereitschaft in Anspruch genommen hätten, werden Bundeskanzler Olaf Scholz, Außenministerin Annalena Baerbock sowie Entwicklungsministerin Svenja Schulze samt ihren mitreisenden Mitarbeitern genannt. Andere Regierungsvertreter hätten samt Begleitung zivile Flüge für die An- und Abreise genutzt, hieß es.
"Riesige Verschwendung von Steuergeld"
Die kürzlich aus der AfD ausgetretene Bundestagsabgeordnete Cotar warf der Bundesregierung "Effekthascherei" vor. "Die Bundesregierung hat alleine mit den Flügen zur Klimakonferenz so viel CO2 erzeugt, dass ein durchschnittlicher Deutscher damit 150 Jahre Auto fahren könnte", sagte Cotar der dpa. "Das ist in Zeiten von Videokonferenzen absurd und eine riesige Verschwendung von Steuergeld."