Annalena Baerbock spricht zu Journalisten.
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Krieg in Nahost ++ Baerbock sieht Waffenruhe als "Lichtblick" ++

Stand: 27.11.2024 04:51 Uhr

Außenministerin Baerbock hofft auf einen positiven Effekt der Waffenruhe für die ganze Region. Israels Armee gibt die Tötung eines ranghohen Mitglieds der Hamas im Gazastreifen bekannt. Die Entwicklungen im Liveblog.

Die US-Armee hat nach eigenen Angaben eine mit dem Iran verbündete Miliz in Syrien angegriffen. Ziel des Angriffs sei das Waffenlager der Gruppe gewesen, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando Centcom. Der Einsatz war demnach eine Reaktion auf einen Angriff auf US-Streitkräfte in Syrien am Montag. Seit Beginn des Gaza-Krieges haben pro-iranische Gruppen als Reaktion auf die US-Unterstützung für Israel wiederholt amerikanische Streitkräfte in Syrien und im Irak angegriffen.

Das US-Militär verfügt über rund 900 Soldaten in Syrien und 2.500 im Irak als Teil der Koalition gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Diese Koalition wurde 2014 gegründet, um beim Kampf gegen die Dschihadisten zu helfen.

Der von den USA vermittelte Waffenstillstand zur Beendigung der Feindseligkeiten zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah hat begonnen. Er soll die seit mehr als einem Jahr anhaltenden Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Miliz beenden. Im Libanon wurden bei israelischen Angriffen nach offiziellen Zahlen seit Kriegsbeginn mehr als 3.700 Menschen getötet. In Israel gab es im selben Zeitraum durch Angriffe der Hisbollah 76 Tote, die Mehrheit davon Zivilisten.

Israels Armee hat die Tötung eines weiteren ranghohen Mitglieds der Hamas-Terrormiliz im Gazastreifen bekanntgegeben. Mumin al-Dschabari habe der Scharfschützen-Einheit der Hamas-Brigade in Gaza-Stadt im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens angehört, teilte das israelische Militär mit. Er sei bei einem Angriff auf ein Gebäude getroffen worden, das früher als Schule genutzt worden sei. Al-Dschabari habe Terroranschläge gegen die israelischen Truppen im Gazastreifen geleitet und selbst verübt.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Kurz nach der Ankündigung einer Waffenruhe im Libanon hat die Hisbollah einen Drohnenangriff auf Israel gemeldet. Dabei seien "sensible militärische Ziele" in und um Tel Aviv ins Visier genommen worden, teilte die Miliz mit. Der Angriff sei eine Reaktion auf die israelischen Bombardements in Beirut. In wenigen Stunden soll ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah in Kraft treten. Das israelische Sicherheitskabinett hatte am Abend für die von den USA und Frankreich vermittelte Feuerpause gestimmt.

Israel hat nach der Ankündigung einer Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz - aber vor deren Inkrafttreten - erneut Grenzübergänge zwischen dem Libanon und Syrien bombardiert, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Demnach ist unter den zehn Angriffszielen erstmals der Übergang Arida. Zwei Soldaten der syrischen Regierungstruppen seien getötet worden.

Ziel der Angriffe ist nach Einschätzung der Beobachtungsstelle, Versorgungswege der Hisbollah zu kappen, die ihre Waffen laut Experten aus dem Iran unter anderem über Syrien bezieht. "Die Israelis versuchen, alle Wege zu zerstören, auf denen die Hisbollah Waffen aus Syrien schmuggelt", sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdul Rahman. Israels Armee hat sich bislang nicht zu den Angriffen geäußert. Zuvor hatte die israelische Luftwaffe kurz nach Bekanntwerden des Waffenstillstand die libanesische Hauptstadt Beirut erneut bombardiert.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Einigung auf eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz als Chance für den Libanon bezeichnet. "Es ist wichtig, dass diese Waffenruhe eingehalten wird und das auf Dauer", sagte Macron in einem auf X geposteten Video. Auch für Israel sei die Einigung ein wichtiger Moment.

Macron forderte: "Das vor wenigen Stunden unterzeichnete Abkommen muss ein neues Kapitel für den Libanon aufschlagen." Es biete für das krisengeplagte Land die Möglichkeit zur dauerhaften Stabilisierung. Diese Möglichkeit müsse entschieden ergriffen werden, sagte Macron und verwies auf die Verantwortung der libanesischen politischen Entscheidungsträger.

Frankreich hatte gemeinsam mit den USA die Waffenruhe zwischen der Hisbollah-Terrormiliz und Israel vermittelt. Die beiden Länder wollen dafür einstehen, dass der Waffenstillstand umgesetzt wird, wie Macron und US-Präsident Biden in einer Erklärung mitteilten.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah als "Lichtblick für die ganze Region" bezeichnet. Hunderttausende Frauen, Kinder und Familien im Libanon könnten nun neue Hoffnung schöpfen, ebenso Zehntausende Menschen aus dem Norden Israels, erklärte Baerbock. "Der Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah zeigt, was mit diplomatischen Mitteln möglich ist."

"Auch in Gaza brauchen wir jetzt dringend einen Waffenstillstand, damit die deutschen und alle anderen Geiseln endlich freikommen und Leid und Hunger von hunderttausenden Frauen, Kindern und Männern endlich aufhört", so Baerbock.

Vor dem Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Hisbollah-Miliz fliegt Israel noch Luftangriffe auf die libanesische Hauptstadt. Der Iran droht Israel erneut mit Vergeltung. Die Entwicklungen vom Dienstag zum Nachlesen:

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 26. November 2024 um 11:00 Uhr.