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Lage in Nahost ++ Netanjahu schickt Delegation nach Katar ++
Israels Premier Netanjahu hat die Entsendung von Unterhändlern zu den weiteren Waffenruhe-Gesprächen nach Katar angekündigt. Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben ein Waffenlager der Hamas angegriffen. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.
- Netanjahu schickt Delegation nach Katar
- Israel bombardiert Waffenlager in der Nähe von Damaskus
- Baerbock: Geisel-Freilassung sorgt für Hoffnung
- USA genehmigen Rüstungsdeal mit Israel
- Irans Oberhaupt Chamenei trifft Hamas-Anführer
Ende des Liveblogs
Damit schließen wir den Liveblog für heute. Wir bedanken uns für Ihr Interesse.
Netanjahu schickt Delegation zu Waffenruhe-Gesprächen
Nach dem fünften Austausch von Geiseln und Häftlingen mit der Hamas hat Israel die Entsendung von Unterhändlern nach Katar angekündigt, um über den weiteren Verlauf der Waffenruhe im Gazastreifen zu verhandeln. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die Entsendung einer Delegation nach Katar angeordnet, teilte sein Büro mit.
Nach seiner Rückkehr aus Washington werde Netanjahu am Sonntag eine Sitzung des Sicherheitskabinetts abhalten, in der es um die zweite Phase des Waffenruhe-Abkommens gehen werde, teilte das Büro weiter mit. Es veröffentlichte ein Video, in dem Netanjahu bekräftigte, dass Israel "die Hamas eliminieren und unsere Geiseln nach Hause holen" werde.
Das Waffenruheabkommen sieht in seiner ersten, sechswöchigen Phase die Freilassung von insgesamt 33 Geiseln vor. In der zweiten Phase des Abkommens sollen die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen alle verbliebenen Geiseln an Israel übergeben und ein endgültiges Ende des vor 16 Monaten begonnenen Gaza-Kriegs soll erreicht werden. In der dritten Phase soll es um den Wiederaufbau des Gazastreifens gehen.
Sechs Tote bei israelischem Luftangriff im Libanon
Bei einem israelischen Drohnenangriff auf eine Basis der Hisbollah-Miliz in der libanesischen Bekaa-Ebene sind sechs Menschen getötet worden. Zwei weitere erlitten Verletzungen, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Das israelische Militär bestätigte, dass es einen Luftangriff gegen Militante der Hisbollah durchführte.
Die Kämpfer seien Aktivitäten in einer als strategisch bezeichneten Waffenfabrik nachgegangen, hieß es in der Mitteilung des israelischen Militärs. Diese nicht näher ausgeführten Aktivitäten hätten eine Verletzung der Waffenruhevereinbarung dargestellt, die Israel und die Hisbollah Ende November des Vorjahres geschlossen hatten.
IKRK verlangt mehr Menschenwürde bei Geiselübergabe
Das Rote Kreuz hat die von der palästinensischen Terrororganisation Hamas mit Bühne und Publikum inszenierte Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen kritisiert. Das ist ungewöhnlich, weil sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) als strikt neutrale Organisation versteht und Vorgänge selten kommentiert.
"Das IKRK ist zunehmend besorgt über die Bedingungen der Freilassungsaktionen", teilte die Organisation mit. "Wir fordern alle Parteien, einschließlich der Vermittler, nachdrücklich auf, dafür zu sorgen, dass künftige Freilassungen menschenwürdig und privat erfolgen." Wie bei früheren Freilassungen waren die Geiseln am Samstag von vermummten und bewaffneten Männern auf eine Art Bühne vorgeführt worden.
Freigelassene Geiseln wohl nicht lebensbedrohlich krank
Obwohl die drei heute freigelassenen Geiseln in keinem guten Zustand sind, habe ein erster medizinischer Check ergeben, dass wohl keine lebensbedrohlichen Schäden vorliegen, berichtet ARD-Korrespondent Christian Limpert. "Dennoch sehen sie sehr geschwächt aus und völlig unklar sind natürlich die psychischen Folgen, die Langzeitfolgen, die nach dieser langen Geiselhaft auftreten werden."
Israel bombardiert Waffenlager in der Nähe von Damaskus
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben ein Waffenlager in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen. Das Depot in Deir Ali, 25 Kilometer südlich von Damaskus, habe der islamistischen Hamas im Gazastreifen gehört, hieß es in einer Mitteilung des israelischen Militärs. Die dort gelagerten Waffen habe die Terrororganisation, die mit der gestürzten syrischen Führung um Baschar al-Assad eng verbündet war, für Angriffe gegen israelische Soldaten nutzen wollen. Die Zuordnung des Waffenlagers zur Hamas ließ sich nicht unabhängig überprüfen.
Baerbock: Geisel-Freilassung sorgt für Hoffnung
Außenministerin Annalena Baerbock hat die Freilassung dreier weiterer israelischer Geiseln durch die Hamas im Gazastreifen begrüßt. "Das ist ein Grund zur Freude und gibt Hoffnung", teilte die Grünen-Politikerin auf der Plattform Bluesky mit. "Es ist gleichzeitig unerträglich, dass die Hamas die drei Männer auch im letzten Moment noch einmal öffentlich vorführt und zu 'Interviews' zwingt."
Sie sei in Gedanken besonders bei der Deutsch-Israelin Raz Ben Ami, der Ehefrau des freigelassenen Ohad Ben Ami - diese war selbst in den Gazastreifen verschleppt worden und im November 2023 freigekommen. "14 Monate nach ihrer eigenen Freilassung kann sie ihren Mann Ohad endlich wieder in die Arme schließen", schrieb Baerbock.
Scholz setzt auf Zweistaatenlösung
Kanzler Olaf Scholz pocht nach der Freilassung weiterer israelischer Geiseln auf eine Zweistaatenlösung für Israel und die Palästinenser. "Es ist gut, dass jetzt weitere Geiseln freigelassen worden sind, auch jemand, der Bezug hat zu einer deutschen Staatsbürgerin", sagte Scholz der Nachrichtenagentur dpa. "Das geht darum, dass wir jetzt alles dafür tun, dass auch weitere Geiseln freigelassen werden und dass der Waffenstillstand nicht einfach endet, sondern aus dem jetzigen Waffenstillstand auch ein Frieden erwachsen kann."
Chemiewaffen-Inspektoren in Syrien
Erstmals seit dem Sturz von Langzeit-Herrscher Baschar al-Assad im Dezember ist ein Team der Chemiewaffen-Kontrollbehörde (OPCW) in Syrien. Es wurde in Damaskus von Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa und Außenminister Assad al-Schaibani empfangen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete.
Ein regierungsnaher syrischer TV-Sender hatte am Freitag berichtet, die OPCW wolle auch Parteien und Personen identifizieren, die Chemiewaffen in dem Land eingesetzt hätten. Im Dezember hatte die OPCW ihre Sorge über Gefahren durch große Bestände von Chemiewaffen und Produktionsanlagen in Syrien geäußert. Es sei nicht bekannt, wo die Waffen gelagert seien oder hergestellt würden, warnte sie. "Erhebliche Mengen chemischer Waffen" seien nicht erfasst worden, hieß es damals.
Israels Präsident kritisiert Hamas-Inszenierung der Geiseln
In Israel hat der augenscheinlich schlechte Zustand der drei von der Hamas im Gazastreifen freigelassenen Geiseln für Entsetzen gesorgt. "So sieht ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit aus", erklärte der israelische Staatspräsident Izchak Herzog. "Die ganze Welt muss auf Ohad, Or und Eli blicken, die nach 491 Tagen Hölle, ausgehungert, abgemagert und leidend, zurückkehren."
Angesichts des von der islamistischen Hamas inszenierten Prozederes der Freilassung - inklusive der Zurschaustellung der Geiseln auf einer Bühne - sagte Herzog, die Männer seien für ein "zynisches und grausames Spektakel" ausgenutzt worden.
Bus mit freigelassenen Palästinensern erreicht Westjordanland
Ein Bus mit freigelassenen palästinensischen Gefangenen hat das von Israel besetzte Westjordanland erreicht. Die Palästinenser wurden aus dem israelischen Ofer-Gefängnis entlassen. Im Gegenzug für die drei freigelassenen Geiseln sollen 183 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft freikommen.
Israel beginnt mit Freilassung von Häftlingen
Israel hat nach der Freilassung von drei israelischen Geiseln im Rahmen einer Waffenruhevereinbarung mit der Terrororganisation Hamas mit der Freilassung palästinensischer Häftlinge begonnen. Reporter der Nachrichtenagentur AP im Westjordanland sahen einen Bus mit einigen Dutzend Gefangenen auf dem Weg zu einem Treffpunkt, an dem bereits Angehörige und Freunde warteten.
Netanjahu: "Schockierende Szenen"
Israels Premier Benjamin Netanjahu kritisiert den schlechten Gesundheitszustand der drei freigelassenen Geiseln. "Wir werden die schockierenden Szenen, die wir heute gesehen haben, nicht beschönigen", erklärt er.
Netanjahu äußert sich, nachdem im Fernsehen die Übergabe der drei Männer von der Hamas an das Rote Kreuz in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens zu sehen war. Bewaffnete Hamas-Kämpfer präsentieren die Geiseln auf einem Podium und führen offenbar inszenierte Interviews mit ihnen. Die Männer sehen bleich und abgemagert aus. Sie scheinen in einem schlechteren Gesundheitszustand zu sein als die 18 zuvor freigelassenen Geiseln.
![Die drei freigelassenen Männer, hier der 56-jährige Ohad Ben Ami, sehen bleich und abgemagert aus. | dpa Drei vermummte Hamas-Mitglieder mit Maschinengewehren umringen die Geisel Ohad Ben Ami](https://images.tagesschau.de/image/039bd669-f77f-4b8a-b161-d47160c480b5/AAABlOUeypw/AAABkZLlUbs/16x9-960/hamas-geiseln-benami-100.jpg)
Die drei freigelassenen Männer, hier der 56-jährige Ohad Ben Ami, sehen bleich und abgemagert aus.
Familien schockiert über Zustand der Geiseln
Angehörige der von der Hamas freigelassenen Geiseln haben angesichts ihres augenscheinlich schlechten Zustands bestürzt reagiert. Mehrere Familienmitglieder brachen in Tränen aus, als sie die Männer live im Fernsehen sahen, wie israelische Medien berichteten. Die aus Israel entführten Männer sahen bei der Übergabe an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) abgemagert und blass aus.
Die Verwandte von Ohad Ben Ami, der Berichten zufolge auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, sagte Medien zufolge, der 56-Jährige sehe schlimm und mindestens zehn Jahre älter aus, als er sei. Der Bruder von Or Levy sagte israelischen Medien zufolge, es sei schwer, ihn so zu sehen, nach allem, was er durchgemacht habe. Der kleine Sohn des 34-Jährigen sei aufgeregt und könne es kaum erwarten, seinen Vater wiederzusehen, sagte Tal Levy demnach. Die Mutter des Kindes war am 7. Oktober auf dem Nova-Musikfestival getötet worden. Das Forum der Geiselfamilien sprach von "verstörenden Bildern" der Freilassung.
Armee: Geiseln sind zurück in Israel
Die drei von der Hamas freigelassenen Geiseln sind zurück in Israel. Sie befänden sich wieder auf israelischem Territorium, teilte das israelische Militär mit. Sie seien auf dem Weg zu einer Armeeeinrichtung im Süden Israels. Dort sollen sie demnach auch ihre Angehörigen treffen.
Zudem sollen sie dort medizinisch untersucht werden. Anschließend sollten sie in Krankenhäuser gebracht werden. Die Männer sahen bei ihrer Freilassung abgemagert und blass aus.
Israels Armee nimmt freigelassene Geiseln in Empfang
Das Rote Kreuz hat die drei von der Hamas freigelassenen Geiseln an das israelische Militär im Gazastreifen übergeben. Die Armee bestätigte, dass sie die drei Männer in Empfang genommen hat. Sie sollen nach Israel zurückgebracht werden.
Irans Oberhaupt Chamenei trifft Hamas-Anführer
Das geistliche und politische Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, hat iranischen Medien zufolge mit der Spitze der radikal-islamistischen Hamas beraten. Das Treffen mit dem amtierenden Hamas-Anführer Chalil al-Hajja, dem Vorsitzenden des Hamas-Führungsrates, Mohammed Darwisch, und dem ranghohen Hamas-Funktionär Nisar Awadallah habe in der iranischen Hauptstadt Teheran stattgefunden. Einzelheiten zu der Begegnung wurden in den Staatsmedien nicht genannt. Es werden lediglich Fotos von dem Treffen veröffentlicht.
Der Iran unterstützt die Hamas im Gazastreifen. Die Palästinenserorganisation gehört wie die Hisbollah im Libanon zur vom Iran geführten sogenannten Achse des Widerstandes.
Israel bestätigt Übergabe der Geiseln
Die israelische Armee bestätigte die Übergabe der Geiseln durch die Hamas unter Berufung auf das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Die Helfer sollten die abgemagert aussehenden Männer in Kürze an das israelische Militär übergeben.
Hunderte Schaulustige verfolgten die Geiselübergabe, wie Fernsehaufnahmen zeigten. Anders als vor knapp anderthalb Wochen gab es aber keine drängelnde Menge und kein Chaos, durch das sich die Geiseln einen Weg bahnen mussten.
Drei weitere Geiseln übergeben
Im Gazastreifen hat die islamistische Terrorgruppe Hamas drei weitere israelische Geiseln an eine Delegation des Roten Kreuzes übergeben. Dabei handelt es sich nach Angaben der Hamas und des Forums der Angehörigen um drei Männer: Eli Scharabi (52), Or Levy (34) und Ohad Ben Ami (56), der Berichten zufolge auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Im Gegenzug soll Israel 183 inhaftierte Palästinenser freilassen.
Dieser Austausch von Geiseln gegen Häftlinge ist der fünfte seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar. In dieser Zeit wurden bereits achtzehn Geiseln und mehr als 550 palästinensische Gefangene freigelassen.
Rotes-Kreuz-Team auf dem Weg zur Geiselübernahme
Ein Team des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) im Gazastreifen ist unterwegs, um israelische Geiseln von der Hamas abzuholen, sagte ein an der Operation beteiligter Beamter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Vorbereitungen für Freilassung von Geiseln im Gazastreifen
Im Gazastreifen laufen die Vorbereitungen für die Freilassung weiterer Geiseln. Die islamistische Hamas kündigte für heute die Freilassung von drei Geiseln an. Darunter ist ein Israeli, der Berichten zufolge auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Im Gegenzug für die drei israelischen Geiseln hat Israel die Freilassung von 183 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen angekündigt.
USA genehmigen Rüstungsdeal mit Israel
Die USA haben am Freitag den Verkauf von Bomben, Raketen und Ausrüstung im Wert von mehr als 7,4 Milliarden Dollar (etwa 7,1 Milliarden Euro) an Israel genehmigt. Das US-Außenministerium habe den Verkauf von Bomben, Lenkausrüstung und Zündern im Wert von 6,75 Milliarden Dollar sowie von Hellfire-Raketen im Wert von 660 Millionen Dollar gebilligt, erklärte gestern die US-Behörde für Verteidigungskooperation (DSCA).
Der Verkauf der Bomben verbessere Israels Fähigkeit, "aktuellen und zukünftigen Bedrohungen zu begegnen", hieß es in einer Erklärung der DSCA. Zudem stärke er die "nationale Verteidigung" und diene als "Abschreckung gegen regionale Bedrohungen". Der Verkauf der Raketen würde zudem die israelische Luftwaffe in die Lage versetzen, "Israels Grenzen, lebenswichtige Infrastruktur und Zentren der Bevölkerung" zu verteidigen, hieß es weiter.
Der Liveblog vom Freitag zum Nachlesen
US-Präsident Trump sieht für die Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen keinen Grund "zur Eile". Kanzler Scholz telefonierte erstmals mit Syriens Übergangspräsidenten Al-Scharaa. Die Entwicklungen zum Nachlesen.