Karte der Ukraine und Russlands, hell schraffiert: von Russland besetzte Gebiete
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Krieg gegen die Ukraine ++ Russland meldet Einnahme von Ortschaft in Donezk ++

Stand: 10.02.2025 00:10 Uhr

Russland hat nach eigenen Angaben eine weitere Ortschaft in der Ostukraine eingenommen. Das ukrainische Militär meldet, 70 von 151 russischen Drohnen abgeschossen zu haben. Die Entwicklungen vom Sonntag zum Nachlesen.

10.02.2025 • 00:10 Uhr

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Ein Ende des Krieges in der Ukraine noch in diesem Jahr wäre nach Meinung von Präsident Wolodymyr Selenskyj "unter gewissen Voraussetzungen" durchaus möglich. Dazu gehörten unter anderem Sicherheitsgarantien für die Ukraine und stärkere Sanktionen gegen Russland, erklärte Selenskyj in einem Interview des britischen Senders ITV News, das in Auszügen von ukrainischen Medien verbreitet wurde. "Wir haben uns eigentlich jedes Jahr gewünscht, dass unsere westlichen Partner die Kraft finden, (Kremlchef Wladimir) Putin zu zwingen, den Krieg zu beenden."

Vor allem mit Hilfe von US-Präsident Donald Trump sei ein Ende des Krieges möglich. "Meiner Meinung nach will Trump ein schnelles Ende des Krieges", sagte Selenskyj. "Aber ob schnell oder nicht, wir wissen nicht, wie es ausgehen wird, aber wir wissen, dass wir stark sein müssen." Trump sei zwar mächtig, doch müssten die USA im Bündnis mit den Europäern entschlossen handeln.

Selenskyj vertrat die Ansicht, dass die Sanktionen des Westens gegen Russland der Wirtschaft des Landes einen spürbaren Schlag versetzt haben. Dennoch habe Moskau einen Weg gefunden, sich an die Sanktionen anzupassen, "weil es immer Lücken gibt". Als Beispiel führte er Moskaus Schattenflotte an, mit der das Exportverbot für Erdöl umgangen wird. Er forderte noch härtere Sanktionen gegen Moskau, dann könnte Russland zusammenbrechen.

Die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland sind "erfolgreich" an das europäische Stromnetz angeschlossen worden. Dies sei eine "großartige Nachricht", sagte der litauische Präsident Gitanas Nauseda vor Journalisten in Vilnius. Die drei Staaten hatten ihre Netze gestern von Russland abgekoppelt. Nun sind sie über Polen mit dem europäischen Stromnetz verbunden.

Die drei Baltenländer hatten bereits 2018 beschlossen, ihre Energieleitungen mit dem europäischen Stromnetz zu synchronisieren. Sie bekamen dafür finanzielle Hilfe zugesagt. Die Vorbereitungen dauerten mehrere Jahre, nun wurde der Schritt vollzogen. Die Abkopplung vom russischen Netz wird vor allem als politisches Signal an Kreml-Chef Wladimir Putin gewertet. Den Bezug von russischem Strom und Gas hatten die Balten bereits nach dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 gestoppt, ihr Netz war aber noch mit Russland verbunden. 

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sein Land in dieser Woche mit fast 750 Drohnen angegriffen. Außerdem habe Russland 1.260 Fliegerbomben und mehr als zehn Raketen verschiedener Typen eingesetzt, erklärte Selenskyj auf Telegram. Er fügt hinzu, dass die Ukraine die Produktion von Raketen und Drohnen ausweiten werde und fordert alle Partner auf, in die ukrainische Rüstungsindustrie zu investieren.

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle gebracht. Es handele sich um Orichowo-Wassyliwka in der Region Donezk, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Ministerium.

Fast täglich meldet Russland die Einnahme von Ortschaften im Osten in der Ukraine, meist sind es Dörfer. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht. Die russischen Truppen rücken aber an der Ostfront auf ukrainischem Gebiet seit geraumer Zeit stetig vor.

Das russische Präsidialamt will ein Gespräch zwischen Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump weder bestätigen noch dementieren. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Trump hatte der New York Post gesagt, er habe mit Putin telefoniert, um über eine Beendigung des Krieges in der Ukraine zu beraten.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu heute 70 von 151 russischen Drohnen über der Ukraine abgeschossen. 74 Drohnen hätten ihr Ziel nicht erreichen können, wahrscheinlich aufgrund elektronischer Kriegsführung, so die Mitteilung des Militärs. Zwei russische Drohnen seien noch in der Luft.

Ein Luftwaffen-Stützpunkt an der Nordsee, auf dem auch ukrainische Soldaten ausgebildet werden, ist nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) mutmaßlich Zielscheibe eines großangelegten Spionageversuchs mit Drohnen gewesen. Im Januar sei es an der Basis in Schwesing bei Husum zu "sechs Sicherheitsvorkommnissen" mit professionellen Drohnen unbekannter Herkunft gekommen, zitierte die SZ aus einem als Verschlusssache eingestuften Lagebericht an das Bundesverteidigungsministerium. "Es wird wegen Spionageverdachts ermittelt", heißt es demnach.

Im schleswig-holsteinischen Schwesing befindet sich das Ausbildungszentrum Flugabwehrraketen. Zudem werden dort ukrainische Soldaten an Patriot-Systemen ausgebildet. Bei dem mutmaßlichen Spionageversuch wurden laut der SZ offenbar besonders professionelle Drohnen eingesetzt. Abwehrmaßnahmen seien wirkungslos gewesen. In Bundeswehrkreisen gebe es den Verdacht, dass die Drohnen von Schiffen in der Nord- oder Ostsee losgeschickt worden sein könnten.

US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview von einem angeblichen Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin über den Krieg gegen die Ukraine berichtet. Allerdings ließ er nach Angaben der New York Post offen, wann das Telefonat stattgefunden haben soll.

Das Interview wurde demnach in der Nacht zu Samstag geführt, Auszüge daraus veröffentlichte das Boulevardblatt aber erst jetzt und ohne den genauen Wortlaut. Wie schon mehrfach zuvor, betonte Trump dem Bericht zufolge, er pflege eine gute Beziehung zu Putin. Auf die Frage, wie oft er mit dem russischen Präsidenten gesprochen habe, antwortete Trump demnach: "Das sage ich besser nicht."

Das russische Militär hat dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge in der Nacht zu heute 35 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Etwa die Hälfte der Drohnen sei über der Oblast Kursk abgeschossen worden. Die übrigen Drohnen seien im Westen und Süden Russlands abgefangen worden. Kursk grenzt an die Ukraine. Deren Armee war Anfang August in einem Entlastungsangriff in Kursk eingerückt und hat noch immer Teile der russischen Oblast unter Kontrolle.

Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un äußert sich unterstützend für Russland im Krieg mit der Ukraine: "Die Armee und das Volk der DVRK werden die gerechte Sache der russischen Armee und des russischen Volkes zur Verteidigung ihrer Souveränität, Sicherheit und territorialen Integrität stets unterstützen und ermutigen, ganz im Sinne des Vertrages über die umfassende strategische Partnerschaft zwischen der DVRK und Russland", sagt Kim bei einem Besuch des Verteidigungsministeriums anlässlich des Gründungstages der Volksarmee.

DVRK steht für die Demokratische Volksrepublik Korea, den offiziellen Namen Nordkoreas. Südkorea hatte im vergangenen Monat vermutet, Nordkorea bereite die Entsendung weiterer Soldaten nach Russland vor. Rund 11.000 nordkoreanische Soldaten sollen bereits in dem seit drei Jahren andauernden Krieg eingesetzt worden sein.

09.02.2025 • 00:01 Uhr

Liveblog vom Samstag

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Russlands Staatschef Putin vorgeworfen, statt auf Verhandlungen weiter auf den Krieg zu setzen. Die Ukraine meldet den Abschuss russischer Drohnen. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 09. Februar 2025 um 10:30 Uhr.