
Stromerzeugung im Jahr 2024 Weniger Strom insgesamt, aber mehr aus Erneuerbaren
Deutschland produzierte 2024 weniger Strom, zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Strom aus Erneuerbaren Energien dominiert mittlerweile den Energiemix. Der Anteil an Kohlestrom ging deutlich zurück.
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 431,5 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist. Das waren 3,6 Prozent weniger Strom als im Jahr 2023, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Gründe für den Rückgang waren insbesondere ein geringerer Strombedarf infolge des Produktionsrückgangs im produzierenden Gewerbe sowie der vermehrte Import von Strom aus dem Ausland.
Mit einem Anteil von 59,4 Prozent stammte der im Jahr 2024 inländisch erzeugte und ins Netz eingespeiste Strom mehrheitlich aus erneuerbaren Energiequellen. Durch einen Rückgang der Stromproduktion aus konventionellen Energieträgern wie Kohle und Gas erhöhte sich auch der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix: 2023 hatte der Anteil noch bei 56 Prozent gelegen.
Insgesamt stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen gegenüber 2023 um 2,3 Prozent auf 256,4 Milliarden Kilowattstunden - ein neuer Höchstwert. Strom aus konventionellen Energieträgern hingegen sank auf 175,1 Milliarden Kilowattstunden und ging damit im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent zurück.
Photovoltaik erreicht neues Rekordhoch
Besonders zugelegt hat dabei die Stromeinspeisung aus Photovoltaik: Sie stieg 2024 um deutliche 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 59,5 Milliarden Kilowattstunden. Dies entsprach 13,8 Prozent der gesamten inländischen Stromproduktion und war der höchste Anteil an Strom aus Photovoltaik für ein Gesamtjahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018.
Auch die Stromeinspeisung aus Wasserkraft stieg 2024 deutlich um 10,3 Prozent auf 20,4 Milliarden Kilowattstunden und kam damit auf einen Anteil von 4,7 Prozent der gesamten Stromerzeugung.
Die erzeugte Menge von Strom aus Windkraft sank 2024 zwar auf eine Menge von 136 Milliarden Kilowattstunden, ein Rückgang um 1,4 Prozent - dennoch stiegt der Anteil an Gesamt-Stromerzeugung leicht von 30,8 Prozent im Jahr 2023 auf 31,5 Prozent im Jahr 2024. Damit blieb die Windkraft die wichtigste Energiequelle in der inländischen Stromerzeugung.
Weniger Energie aus Kohle, mehr aus Erdgas
Die Bedeutung der Kohle für die inländische Stromerzeugung nahm 2024 weiter ab: Mit 97,2 Milliarden Kilowattstunden wurden 16,0 Prozent weniger Strom aus Kohle ins Netz eingespeist als im Vorjahr. Der Anteil des Kohlestroms an der gesamten inländischen Stromproduktion des Jahres 2024 sank auf 22,5 Prozent und erreichte damit einen neuen Tiefststand für ein Gesamtjahr. 2023 hatte der Anteil noch bei 25,9 Prozent gelegen.
Demgegenüber stieg die Stromeinspeisung aus Erdgas 2024 um 4,6 Prozent auf 64,1 Milliarden Kilowattstunden und einen Anteil von 14,9 Prozent der gesamten Stromproduktion. Damit war der Anteil von Erdgas an der Stromproduktion 2024 so hoch wie in keinem anderen Jahr seit Beginn der Erhebung im Jahr 2018. 2022 war der Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine und der angespannten Situation auf dem Gasmarkt auf 11,5 Prozent gefallen. 2023 war der Anteil von Strom aus Erdgas dann bereits auf 13,7 Prozent gestiegen.
Nach der Abschaltung der letzten deutschen Kernkraftwerke am 15. April 2023 gab es im Jahr 2024 keine Stromeinspeisung aus inländisch erzeugter Kernenergie mehr. Bereits 2023 hatte Strom aus Kernkraft nur noch 1,5 Prozent des eingespeisten Stroms ausgemacht.