
Tarifkonflikt Warnstreiks an NRW-Flughäfen - bald auch in München
An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf kommt es wegen eines eintägigen Warnstreiks zu massiven Einschränkungen des Flugbetriebs. Ab Donnerstag will die Gewerkschaft ver.di auch den Flughafen München bestreiken.
Passagiere müssen seit dem Morgen an den beiden größten Flughäfen von Nordrhein-Westfalen mit massiven Flugausfällen und Verzögerungen rechnen. Nachdem Beschäftigte am Flughafen Köln/Bonn bereits am Sonntagabend die Arbeit niedergelegt hatten, hat heute auch am Düsseldorfer Airport ein eintägiger Warnstreik der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di begonnen.
Zahlreiche Flüge wurden annulliert. Am Flughafen Köln/Bonn fallen laut Angaben des Flughafenbetreibers 106 geplante Flüge aus, ursprünglich sollten 168 Passagierflüge stattfinden. In Düsseldorf soll laut Flughafen von den ursprünglich geplanten 334 Starts und Landungen mindestens die Hälfte gestrichen werden.
Die Airline muss den Flugpreis erstatten oder einen Ersatzflug anbieten. Der Anspruch auf Erstattung gilt jedoch nicht für jede Verbindung, er ist abhängig vom Zielflughafen, der beispielsweise in einem EU-Land liegen muss.
Auch beim Verlust des Gepäcks haben Reisende das Recht auf eine Entschädigung von bis zu 1.430 Euro.
Bei langen Verspätungen eines Fluges stehen Passagieren zudem sogenannte Betreuungsleistungen zu: Die Fluggesellschaft muss gegebenenfalls Verpflegung oder auch ein Hotelzimmer stellen. Teils hat der Reisende auch das Recht, sich die Kosten für selbst gekaufte Verpflegung erstatten zu lassen.
Zweitägiger Streik am Flughafen München
Für Donnerstag und Freitag hat ver.di außerdem zu einem zweitägigen Ausstand am Münchner Flughafen aufgerufen. Der Warnstreik soll am Donnerstag um 00.00 Uhr beginnen und bis Freitag um Mitternacht dauern, teilte die Gewerkschaft mit.
Zur Arbeitsniederlegung aufgerufen seien auch dort Beschäftigte des öffentlichen Dienstes am Flughafen sowie der Bodenverkehrsdienste. Sie leisteten "einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit und Zuverlässigkeit des Luftverkehrs - rund um die Uhr, bei jedem Wetter". Die zunehmende Arbeitsverdichtung und der anhaltende Personalmangel belasteten die Beschäftigten "erheblich".
Tarifgespräche erneut gescheitert
Hintergrund für die Ausstände an den Flughäfen ist der aktuelle Tarifkonflikt für Beschäftigte bei Bund und Kommunen. Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Außerdem verlangt die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.
Am Dienstag war auch die zweite Entgeltrunde in Potsdam ergebnislos zu Ende gegangen. Ver.di erklärte, die "Verweigerungshaltung" der Arbeitgeber treffe auch die Beschäftigten auf den nordrhein-westfälischen Flughäfen hart. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen soll am 14. März stattfinden.