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Teuerungsrate im Januar US-Inflationsrate höher als gedacht
Die US-Inflation ist zu Jahresbeginn überraschend gestiegen. Die Verbraucherpreise legten im Januar um 3,0 Prozent zum Vorjahresmonat zu und damit schneller als im Dezember mit 2,9 Prozent.
Die US-Inflation bleibt unerwartet hoch. Die Verbraucherpreise legten im Januar um 3,0 Prozent zum Vorjahresmonat zu und damit schneller als im Dezember mit 2,9 Prozent. Sie kletterte zudem auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr. Dies teilte das US-Arbeitsministerium mit. Zu den stärksten Preistreibern zählten zum Jahresauftakt Kosten für Dienstleistungen und für Flugreisen.
Von Dezember auf Januar zogen die Preise um 0,5 Prozent an. Experten hatten lediglich ein Plus von 0,3 Prozent erwartet.
Die Kerninflationsrate ohne schwankungsanfällige Energie und Nahrungsmittel war im Januar ebenfalls höher als erwartet. Hier meldete das Ministerium eine Jahresrate von 3,3 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit 3,1 Prozent gerechnet. Die Kernrate wird von der US-Notenbank Fed besonders beachtet. Sie gibt den allgemeinen Preistrend nach Meinung von Fachleuten besser wieder als die Gesamtrate.
Wichtige Daten für die US-Zinspolitik
Die Fed strebt auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Zuletzt hatte sie den Leitzins im Dezember um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Bei der Zinsentscheidung Ende Januar hielten die Währungshüter den Leitzins unverändert.
Nach Veröffentlichung der Preisdaten erwarten Experten erst zum Jahresende eine weitere Zinssenkung. Der Euro geriet zum US-Dollar nach den Daten unter Druck. Die Renditen von US-Staatsanleihen legten deutlich zu. Der Goldpreis hatte zuletzt schon ein Rekordhoch nach dem anderen erreicht unter anderem wegen Sorgen um US-Zölle und steigende Preise.
Expertenstimmen zu den aktuellen Daten
Dirk Chlench von der Landesbank-Badenwürttmberg (LBBW) meint zu den US-Zahlen: "Der Inflationstrend zeigt nach Norden. Dabei steht die inflationstreibende Wirkung der jüngsten Erhöhungen der US-Einfuhrzölle noch aus."
US-Präsident Donald Trump dürfte die Entwicklung nicht gefallen, sagt Bastian Hepperle von Hauck Aufhäuser Lampe: "Der Januar brachte nicht den Fortschritt beim Inflationsrückgang, den die US-Notenbank sehen möchte. Eine hartnäckige Inflation und eine weiterhin robuste Arbeitsmarktlage lassen die Fed noch länger in ihrer Warteposition verharren. Die nächste Leitzinssenkung wird wohl frühestens im Sommer auf der Agenda stehen. US-Präsident Donald Trump wird weitere Salven auf die Fed abschießen."
Trump wünscht sicher eher niedrige Zinsen, um die Wirtschaft in Schwung zu halten. Dementsprechend bekräftigte er seine Forderung. "Die Zinssätze sollten gesenkt werden", erklärte Trump über seinen Onlinedienst Truth Social. Er verwies dabei auf seine Handelspolitik: Sinkende Zinsen würden "Hand in Hand mit den kommenden Zöllen gehen", schrieb Trump, ohne diesen Zusammenhang näher auszuführen.