Betten stehen im Klinikum Magdeburg bereit.

Aufruf von ver.di Warnstreiks in Kliniken und Pflegeeinrichtungen

Stand: 03.03.2025 12:22 Uhr

Die Gewerkschaft ver.di hat für Donnerstag zu einem bundesweiten Warnstreik in Klinken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten aufgerufen. Grund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen.

Die Gewerkschaft ver.di hat im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen für Donnerstag zu einem bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Bestreikt werden Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste.

Die Arbeitgeberseite habe auch in der zweiten Verhandlungsrunde Mitte Februar kein Angebot vorgelegt, erklärte ver.di in einer Mitteilung. Das zeuge von mangelnder Anerkennung für das was die Beschäftigten im Pflegebereich täglich leisteten.

Deutliche Auswirkungen für Patienten

Nach Gewerkschaftsangaben sind deutliche Auswirkungen für Patientinnen und Patienten zu erwarten. Wie die jeweiligen Landesbezirke mitteilten, werden beispielsweise von den Warnstreiks in Baden-Württemberg 20 Kliniken sowie in Niedersachsen und Bremen elf Kliniken betroffen sein.

Im Südwesten sollen die Einschränkungen bereits ab Mittwoch bestehen. Hier sei eine Notdienstversorgung vereinbart worden, so die Gewerkschaft. Aber es sei mit der Absage von Operationen zu rechnen. Laut dem ver.di-Landesbezirk Niedersachsen und Bremen soll auch dort in den betroffenen Kliniken nur die Versorgung von Notfällen gesichert sein.

Mehr Geld und bessere Arbeitszeiten

Ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen Lohnerhöhungen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich. Zudem sollen höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten gezahlt werden.

Flexiblere Arbeitszeiten sowie zusätzliche freie Tage, um die Arbeitsverdichtung auszugleichen, stehen ebenfalls auf der Forderungsliste der Gewerkschaft. Auch Auszubildende und Praktikanten sollen besser entlohnt werden.

Für Kliniken brauche es politische Lösungen

Die kommunalen Arbeitgeber müssten Arbeitsbedingungungen schaffen, die für den Nachwuchs attraktiv sind, betonte ver.di. Die Beschäftigten erwarteten "für professionelle und oft sehr belastende Arbeit faire Löhne und bessere Bedingungen", hieß es weiter. Die wirtschaftliche Lage mancher Kliniken sei zwar besorgniserregend, dafür brauche es aber politische Lösungen.

Die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigen im Öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen sollen am 14. und 15. März in Potsdam fortgesetzt werden. In der vergangenen Woche führten Warnstreiks bereits zu deutlichen Einschränkungen im Flugverkehr.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 03. März 2025 um 12:00 Uhr.