Pakete auf einem Fließband

Handelskonflikt US-Post befördert keine chinesischen Pakete mehr

Stand: 05.02.2025 05:47 Uhr

Mitten im Handelskonflikt zwischen den USA und China lässt die US-Post vorerst keine Pakete aus China und Hongkong mehr ins Land. USPS muss sich laut Experten erst auf neue Zollregeln für Pakete mit geringem Wert einstellen.

Die Post in den USA will "vorübergehend" keine Pakete mehr aus China annehmen. Die Annahme von Pakete aus China und Hongkong werde bis auf weiteres ausgesetzt, teilte der US Postal Service (USPS) mit. Die Änderung werde aber keine Auswirkungen auf den Briefversand aus China und Hongkong haben.

Bisher konnten chinesische Online-Händler Waren im Wert unter 800 Dollar zollfrei in die USA liefern. Mit Donald Trumps neuen Zöllen fiel das weg: Seit gestern ist ein Dekret des Präsidenten in Kraft, das Zollaufschläge in Höhe von zehn Prozent auf Importe aus China erhebt - und zugleich die Zollbefreiung auf Pakete mit geringem Wert abschafft.

USPS werde Zeit brauchen, um sich auf die neuen Zollregelungen einzustellen und über eine erneute Beförderung der Pakete zu entscheiden, sagte die Analystin Chelsey Tam. Dies sei eine große Herausforderung - denn in der Vergangenheit seien rund vier Millionen Pakete am Tag unter den Regeln für eine zollfreie Versendung in die USA gegangen.

Zollbefreiung auf Pakete mit geringem Wert aufgehoben

Mit dieser sogenannten De-Minimis-Regelung konnten chinesische Online-Händler wie Temu und Shein Artikel in die USA liefern. Nun müssten auch diese Pakete durch den Zoll gehen. Internationale Logistiker erklärten aber, sie transportierten weiter Pakete aus der Volksrepublik in die USA. FedEx teilte etwa mit, der Konzern liefere weiter. Der Online-Händler Amazon wollte sich nicht äußern.

Analysten gehen davon aus, dass sich die Sendungen von Temu und Shein in die USA durch das Vorgehen der US-Regierung verteuern werden. Es sei aber nicht zu erwarten, dass dies die Zahl der Sendungen dramatisch drücken werde. Die chinesischen Online-Händler seien voraussichtlich auch unter den neuen Regeln billiger als US-Handelsketten.

Hälfte der De-Minimis-Sendungen aus China

Nach Schätzungen der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde importierten amerikanische Käufer und Unternehmen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres mithilfe dieser Lücke Sendungen aus der ganzen Welt im Wert von rund 48 Milliarden Dollar. Fast die Hälfte de De-Minimis-Sendungen kommt aus China, wie der China-Ausschuss des US-Kongresses im Juni 2023 berichtete.

Als Antwort auf die von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zölle auf Einfuhren aus China reagiert Peking mit Gegenzöllen - insbesondere auf fossile Energieträger. Wie das Finanzministerium in Peking mitteilte, sollen Zusatzzölle in Höhe von 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den USA erhoben werden. Für Öl und landwirtschaftliche Maschinen soll demnach ein Zusatzzoll von zehn Prozent gelten. Die Zölle sollen demnach am 10. Februar in Kraft treten.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 05. Februar 2025 um 09:00 Uhr.