![Donald Trump | REUTERS Donald Trump](https://images.tagesschau.de/image/51cc4920-bc9a-4440-a234-73f55d7aff11/AAABlPt5Scs/AAABkZLrr6A/original/trump-3776.jpg)
Telefonat über Verhandlungen Trump und Putin sprechen über Ukraine
Die Friedensverhandlungen zur Ukraine sollen sofort beginnen - das hat US-Präsident Trump nach eigenen Angaben bei einem Telefonat mit Kremlchef Putin vereinbart. Auch Präsident Selenskyj in Kiew erhielt einen Anruf.
US-Präsident Donald Trump hat mit Kremlchef Wladimir Putin telefoniert und nach eigenen Angaben Verhandlungen über ein Ende des Krieges gegen die Ukraine vereinbart. Das teilte Trump im Anschluss an das Gespräch auf der Online-Plattform Truth Social mit. Der Kreml bestätigte das Telefonat.
Trump schrieb, er habe ein "langes und sehr produktives" Telefonat mit Putin gehabt. "Wir sind übereingekommen, sehr eng zusammenzuarbeiten und auch die Nationen des jeweils anderen zu besuchen." Es sollten sofort Verhandlungen beginnen, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.
Kreml bestätigt Einladung nach Moskau
Der Kreml erklärte, der russische Präsident habe mit Trump darin übereingestimmt, dass "eine langfristige Vereinbarung für die Ukraine durch friedliche Verhandlungen erreicht werden" könne. Putin habe seine Bereitschaft erklärt, Repräsentanten des Weißen Hauses in Russland zu empfangen. "Putin und Trump haben auch die Fortführung persönlicher Kontakte verabredet, darunter auch die Organisation eines persönlichen Treffens."
Den Angaben zufolge verwies Putin in dem Telefonat aber darauf, dass Russland auf einer Beseitigung der Ursache des Konflikts bestehe. Nach Darstellung Moskaus wurde der russische Angriffskrieg durch das Streben der Ukraine in die NATO und die angebliche Unterdrückung der russischsprachigen Minderheit verursacht. Das Telefonat dauerte nach Angaben des Kremls eineinhalb Stunden.
Trump telefoniert auch mit Selenskyj
Kurz darauf telefonierte Trump mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, um ihn über den Inhalt seines Gesprächs mit Putin zu informieren. Es sei ein "bedeutsames Gespräch" gewesen, teilt Selenskyj mit. Trump habe ihm Einzelheiten seines Telefonats mit Putin mitgeteilt. Das Gespräch habe etwa eineinhalb Stunden gedauert, teilt das Präsidialamt in Kiew mit.
Selenskyj und Trump hätten auch die Vorbereitung eines neuen Dokuments über Sicherheit, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ressourcenpartnerschaft besprochen, so der ukrainische Präsident. Außerdem hätten sie vereinbart, den Kontakt aufrechtzuerhalten und ein Treffen zu planen.
"Niemand wünscht sich Frieden mehr als die Ukraine", schrieb er auf der Internetplattform X. Gemeinsam mit den USA werde Kiew die nächsten Schritte festlegen, "um die russische Aggression zu stoppen und einen dauerhaften, verlässlichen Frieden zu gewährleisten. Wie Präsident Trump sagte: 'Lasst es uns erledigen'".
Trump erklärte, sein Telefonat mit Selenskyj sei sehr gut verlaufen. "Er wie auch Präsident Putin wollen Frieden", schrieb Trump auf Truth Social. Zudem habe er mit Selenskyj über ein Treffen mit US-Vizepräsident J.D. Vance und Außenminister Marco Rubio an diesem Freitag auf der Münchener Sicherheitskonferenz gesprochen.
Baerbock pocht auf Beteiligung der Ukraine
Mehrere europäische Staaten pochten auf die Beteiligung der Ukraine. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sagte in Paris, es könne ohne eine ukrainische Beteiligung keine Entscheidung über den Krieg geben. Es sei sehr wichtig, dass Europa in Bezug auf die Ukraine einig und verhandlungsbereit sei, fügte sie hinzu.
Ähnlich äußerte sich der französische Außenminister Jean-Noel Barrot. Spaniens Außenminister Jose Manuel Albares erklärte, es dürfe über die Ukraine nichts ohne die Ukraine und Europa entschieden werden.
Neue Ukraine-Strategie der US-Regierung
Trump teilte ferner mit, dass er Rubio, den Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz, seinen Nahost-Sonderbeauftragten Steve Witkoff sowie den Direktor des Auslandsgeheimdienstes CIA, John Ratcliffe, damit beauftragt habe, die Ukraine-Verhandlungen zu leiten.
Zuvor hatte Trumps Regierung erstmals öffentlich im Detail dargelegt, wie sie sich ein Ende von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine vorstellt. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth präsentierte die Vorstellungen bei einem Ukraine-Treffen in Brüssel, bei dem eigentlich Waffenlieferungen für Kiew koordiniert werden sollten.
Die US-Amerikaner halten dabei schmerzhafte Zugeständnisse Kiews für unausweichlich - unter anderem den Verzicht auf einen NATO-Beitritt. Außerdem sehen die USA die Europäer weitgehend alleine in der Pflicht, die Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern. Hegseth bestätigte damit Befürchtungen der Ukrainer und Europäer.
Trump hatte im Wahlkampf immer wieder behauptet, er könne den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden - unter anderem wegen seiner guten Kontakte zu Putin. Die Frist verstrich nach seinem Start im Amt jedoch ohne Ergebnis. Dem Republikaner war in seiner ersten Amtszeit 2017 bis 2021 immer wieder ein Schmusekurs mit Putin vorgeworfen worden.