Der Kreml in Moskau

Nach Vorschlag Selenskyjs Russland lehnt Tausch von Territorien ab

Stand: 12.02.2025 12:53 Uhr

Sollten die Ukraine und Russland irgendwann über ein Kriegsende verhandeln, geht Präsident Selenskyj von einem Gebietstausch aus. Der Kreml lehnt das aber ab. Die neue US-Regierung wird diplomatisch jedenfalls aktiver.

Russland hat den Vorschlag des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj abgelehnt, bei möglichen Friedensverhandlungen Territorien zu tauschen. "Das ist unmöglich", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. "Russland hat noch nie und wird auch nie über einen Austausch seines Territoriums sprechen", betonte er.

Zuvor hatte Selenskyj im Interview mit der britischen Zeitung The Guardian gesagt, wenn es US-Präsident Donald Trump gelänge, die Kriegsparteien an den Verhandlungstisch zu bringen, "werden wir ein Territorium gegen ein anderes tauschen". Selenskyi sagte nicht, an welche Gebiete er dabei denke: "Alle unsere Territorien sind wichtig, es gibt keine Prioritäten."

Sein Land hatte im August Teile der westrussischen Region Kursk erobert. Peskow betonte nun, dass die ukrainischen Streitkräfte in Kursk "vernichtet" oder "vertrieben" würden.

Nimmt Diplomatie durch neue US-Vertreter Fahrt auf?

In den kommenden Tagen sind Vertreter der neuen US-Regierung in eine Reihe diplomatischer Gespräche involviert. Trump schickte seinen Finanzminister Scott Bessent in die Ukraine. Dieser werde sich dort mit Selenskyj unterhalten. Ein genauer Zeitpunkt ist nicht bekannt.

Selenskyj hatte deutlich gemacht, dass er sich für westliche Hilfe erkenntlich zeigen wolle. Er erwähnte in diesem Zusammenhang Seltene Erden und andere Bodenschätze.

Ukraine-Kontaktgruppe tagt mit Hegseth

Der neue US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll heute bei einem Treffen der Ukraine-Partner in Brüssel dabei sein, wo über die weitere Unterstützung des Landes beraten wird. Im NATO-Hauptquartier kommen Verteidigungsminister im Format der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenhilfen zusammen. Mit Spannung wird erwartet, wie sich Hegseth zur weiteren militärischen Unterstützung der Ukraine verhalten wird.

Medienberichte, wonach der von Trump eingesetzte Ukraine-Unterhändler Keith Kellogg in die Ukraine reisen wird, sind noch nicht bestätigt.

Trumps Vize Vance bei Münchner Sicherheitskonferenz

Eventuell werden die USA bei der bevorstehenden Münchner Sicherheitskonferenz Pläne für ein mögliches Ende des Ukraine-Kriegs vorlegen. Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, den Ukraine-Krieg binnen "24 Stunden" zu beenden - inzwischen nennt er sechs Monate als Zeithorizont.

Die Konferenz beginnt am kommenden Freitag und endet am Sonntag. Dazu soll US-Vizepräsident J.D. Vance nach München kommen. Am Rande des Gipfels ist ein Treffen von Vance mit Selenskyj geplant.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 12. Februar 2025 um 06:24 Uhr.